Überzogene Klimapolitik darf nicht zu schleichender Deindustrialisierung führen! Die aktuell rasant steigenden Börsenpreise im Emissionshandel, lassen einige Industriezweige ächzen und erhöhen das Risiko eines sogenannten „Carbon Leakage“. Wir können das beispielsweise an der Stahlindustrie sehen:
Nach aktuellen Berechnungen der Stahlbranche müssten pro Tonne in Europa produziertem Stahl, 100 Euro an zugekauften Emissionsrechten draufgeschlagen werden, was einem Zehntel des Verkaufspreises entspricht. Und das, obwohl die Stahlindustrie nach wie vor einen Großteil der CO2-Zertifikate kostenlos zugeteilt bekommt.
Die Folgen davon dürften absehbar sein: Wird deutscher Stahl dadurch bald nicht mehr konkurrenzfähig sein?
Laut Marktführer ArcelorMittal erleide „Stahl made in Europe“ so einen massiven Wettbewerbsnachteil durch die steigenden Preise. In Folge wandere die Produktion in andere Länder ab, in denen es diese Kosten nicht gäbe. Das Ergebnis wären am Ende in Deutschland gebaute Windräder und Elektroautos, die aus importiertem Stahl mit deutlich schlechterer Klimabilanz gefertigt wurden.
Aus diesem Grund hält die Branche einen Zoll auf importierte Stahlerzeugnisse für nötig, der den Preis so weit verteuert, als müssten diese Unternehmen ebenfalls am europäischen Emissionshandel teilnehmen. Die Frage ist nur, ob bis dahin noch genug Industrie hier ist, die den gewünschten „grünen Wandel“ überlebt hat.
Quelle: Manager Magazin vom 02.08.21 „Wie der CO2-Preis der Klimapolitik enteilt“
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