„Strom-Wetterbericht“ in Frankreich: „Berichte zur aktuellen Belastung des Stromnetzes sollen Franzosen informieren, ob sie etwa gerade ihren Backofen anstellen sollten. Ein Modell für Deutschland?“ – so schrieb es die Berliner Zeitung in dieser Woche.
In Frankreich droht ein Blackout, den die Regierung nun mit einem „Strom-Wetterbericht“ verhindern will. [1]
Die Ursache ist auch in unserem Nachbarland unter anderem in verfehlter Energie-Politik zu finden:
Noch zu seinem Amtseintritt 2017 versprach Macron, als Konzession an die Grünen, den Anteil an Kernenergie von bisher durchschnittlich über 70 auf 50 Prozent herunterzufahren und dafür die erneuerbaren Energien zu fördern.
Zu diesem Zweck wurde auch das Doppel-AKW Fessenheim/ Elsaß stillgelegt.
Da während der Corona-Krise die üblichen Wartungsarbeiten ausgesetzt wurden, müssen diese nun nachgeholt werden. Dazu kommen Reparaturarbeiten an veralteten Reaktoren.
Durch diese Umstände drohen in Frankreich aktuell Versorgungsengpässe, die Stromkosten explodieren. Macron verzog längst eine Kehrtwende und kündigte den Bau 14 neuer Reaktoren an. [2]
Die zu wartenden Reaktoren sollen schnellstmöglich zurück ans Netz.
Der Fall Frankreichs zeigt, wie wichtig es ist, rechtzeitig auf grüne Kernenergie zu setzen und in moderne und sichere Anlagen zu investieren. Denn Strom nur nutzen zu können, wenn er gerade verfügbar ist und nicht dann, wenn man ihn braucht, ist für ein Industrieland tödlich. Daher wird bei unseren Nachbarn gerade alles daran gesetzt, diese temporären Ausfälle zu beseitigen – während hierzulande völlig verantwortungslos und kurzsichtig an einem endgültigen Atomausstieg festgehalten wird.
[1] BZ vom 6.10.22 „Drohende Ausfälle: Frankreich führt Strom-Wetterbericht ein„
[2] Der Standard vom 10.02.22 „Frankreich baut 14 neue Atomkraftwerke“
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