Energieträger Wasserstoff: Wesentliche Fragen ungeklärt

Im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags fand heute ein Gespräch mit dem Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ der Bundesregierung, Till Mansmann (FDP), zum Thema „Energiepartnerschaften im Bereich FuE“ statt.

Die Ergebnisse fasst der forschungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Prof. Michael Kaufmann, so zusammen:

„In den Plänen der Bundesregierung spielt „Grüner Wasserstoff“, der in „Energiepartnerländern“ mit Energie aus Sonne und Wind erzeugt werden soll, eine entscheidende Rolle. Dies aber scheitert derzeit bereits am Delegated Act zur EU-Richtlinie 2018/2001 (RED II), der vorsieht, dass Wasserstoff nur dann als „grün“ deklariert werden darf, wenn die Erzeugerländer ihren eigenen Energiebedarf schon zu 90 Prozent aus so genannten erneuerbaren Energien decken. Dieses Kriterium erfüllt zurzeit aber nur Norwegen, Namibia könnte es erfüllen. Unter den Bedingungen von RED II wird Wasserstoff aus Ländern wie Marokko oder Brasilien als „grau“ deklariert und trägt demnach nicht zur Erfüllung deutscher Klimaziele bei. Lösungen für dieses Problem konnte Herr Mansmann nicht benennen.

Auch der Transport des dann vielleicht gar nicht mehr so grünen Wasserstoffs ist nach wie vor ungeklärt. Bisher existiert lediglich ein Versuchsschiff zum Transport von Wasserstoff und auch über die Form, in der dieser Energieträger transportiert werden soll – flüssig, hochverdichtet oder in Form von Derivaten wie Ammoniak – herrscht nach wie vor Unklarheit. Konzepte für Transport, Lagerung und Nutzung sind bisher reine Spekulation. Derartig unausgegorene Planungen in einem so existenziell wichtigen Bereich wie der Energieversorgung halten wir als Alternative für Deutschland für unverantwortlich. Deutschland darf nicht in eine neue Abhängigkeit von einem Energieträger geraten, bei dem wesentliche technische, regulatorische und geopolitische Fragen ungeklärt sind. Wir setzen uns mit Nachdruck für eine Rückkehr zur Vernunft, auch in der Energiepolitik, ein.“

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