Nordstream 2-Stopp: Deutschland sanktioniert sich selbst

Ukraine-Konflikt: Russland wird mit Nordstream 2-Stopp sanktioniert, Deutschland leidet in Folge unter explodierenden Energiepreisen, USA – der lachende Dritte?
Die Bundesregierung stoppte das Genehmigungsverfahren für die Erdgaspipeline Nordstream 2 und legte das Projekt damit vorerst auf Eis. Begründet wird das mit dem russischen Vorgehen in der Ukraine. [1]
Nach den ohnehin schon schwerwiegenden Folgen der Energiewende in Bezug auf die Versorgungssicherheit in Deutschland, wird nicht nur die Blackout-Gefahr weiter erhöht. Auch die Energiekosten, die bereits ein inakzeptabel hohes Niveau erreicht haben, werden noch weiter steigen.
US-Präsident Biden lobt Deutschland für diese Entscheidung:
Durch Deutschlands Sanktionen gegen Russland wird Deutschland nämlich auch zukünftig teures Gas aus den USA importieren müssen. Die Gewinnspanne ist dabei zwischen kaum zwei anderen Ländern so hoch: Während 26,4 Kubikmeter in den USA zwischen 1,90,- und 3,80,- US-Dollar kosten, können sie in Deutschland für 27,20 Dollar verkauft werden (Stand Dezember 2021), was einem Gewinn von 1300% entspricht. [2]
Noch 2018 drohte die amerikanische Regierung Sanktionen zu erheben, sollte Deutschland an seinem Nordstream 2-Vorhaben festhalten, da man das in den USA durch Fracking gewonnene Gas zu Höchstpreisen nach Europa und Deutschland verkaufen wollte. Mit dem vergleichsweise günstigen Gas aus Russland hätte man da nicht mehr mithalten können. [3]
Dieses Problem hat sich also vorerst erledigt – selbst verhängte man dagegen noch keine größeren Sanktionen, die der eigenen Wirtschaft schaden könnten: Russland ist der drittgrößte Öllieferant der USA.

[1] Tagesschau vom 22.02.22 „Genehmigung von Nord Stream 2 gestoppt“
[2] Focus Online vom 29.12.21 „Deutschlands Zoff mit Putin beschert US-Gasindustrie das Geschäft ihres Lebens“
[3] Focus Online vom 22.09.18 „Putin will Nord Stream 2 im Fall von US-Sanktionen komplett finanzieren“

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