Der neue Feind – ein ganzes Volk? Schluss mit der Sippenhaft russischer Staatsbürger!
Aktuell ist ein bedenkliches Phänomen zu beobachten:
In unserer Kriegsberichterstattung haben sich die Narrative verfestigt, und ein ganzes Volk wird für den Angriffskrieg seines Präsidenten mit in Haftung genommen. Dies wird nicht nur von großen Teilen der Gesellschaft unreflektiert übernommen, sondern gipfelt inzwischen neben den politischen auch in einer regelrechten „Privat“-Sanktionswelle vieler Firmen:
Diese zeigen proaktiv „Haltung“, indem sie sich aus dem russischen Markt zurückziehen.
Erste Supermärkte entfernen russische Produkte aus ihren Regalen, Autobauer & Möbelhändler stoppen Exporte nach Russland, Mode-, und Sportartikelhersteller stellen ihren Verkaufsbetrieb in Russland ein, ganze russische Sportmannschaften werden von Turnieren ausgeschlossen, Computerspiele zensiert, Dienste eingestellt, Musiker und Kulturschaffende ausgeladen oder entlassen. [1]
Einem Domino-Effekt gleich, setzt sich die Diskriminierung auch in anderen Lebensbereichen fort:
Nach den Wissenschaftsorganisationen wenden sich nun immer mehr deutsche Hochschulen von Russland ab. Erst gestern war zu lesen, dass nach der Bauhaus-Universität in Weimar, nun auch die Universität Erfurt verlautbaren lässt, dass sie russische Studenten, die demnächst ihr Studium antreten wollen, bitten will, nicht zu kommen. [2]
Immer häufiger gelangen Geschichten an die Öffentlichkeit, die verdeutlichen, dass russischen Bürgern wirtschaftliche und soziale Isolierung drohen.
So wollte ein Restaurant in Baden-Württemberg unlängst „ein Zeichen setzen“, und erklärte Besucher mit russischem Pass als „unerwünscht“. [3]
Diese Art der Symbolpolitik nützt niemandem.
Währenddessen gießt unsere Regierung weiter Öl ins Feuer und liefert Waffen in das Kriegsgebiet, anstatt sich mit aller Kraft für den Frieden einzusetzen.
[1] Tagesschau vom 04.03.22 „Diese Firmen stoppen Russland-Geschäfte“
[2] Forschung und Lehre vom 02.03.22 „Immer mehr deutsche Hochschulen wenden sich von Russland ab“
[3] T-Online vom 28.02.22 „Restaurant erklärt Russen für unerwünscht – Shitstorm“
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